Ich möchte euch mal ein bisschen über Schafwolle erzählen. Viele tragen es als Bekleidung, Socken oder haben Decken aus Wolle. Viele Frauen (auch Männer ;) ), die handarbeiten, benutzen diese tagtäglich. Doch habt ihr euch mal Gedanken darüber gemacht, was für ein toller Rohstoff Wolle eigentlich ist? Und was sie alles kann?
Wahrscheinlich ergeht es euch da genauso wie mir und man geht regelmässig damit um und macht sich keinerlei Gedanken darüber. Gut, oftmals ist es ja noch nicht einmal Wolle. Die tollen Wollsocken, die man in bestimmten Billigläden kaufen kann, auch die Wolle, die man dort kaufen kann. Genauso ist es mit Wollpullovern, -jacken, -mützen, -schals und -handschuhe. Macht euch einfach mal die Mühe und schaut mal auf das Etikett :) In den allermeisten Fällen ist, wenn überhaupt, 25% richtige Wolle dabei.
Wolle ist ein nachwachsender Rohstoff, was schonmal sehr wichtig ist. Sie wird nachweislich seit 3000 Jahren v.Chr. verwendet. Schafe, aber auch Kaschmirziegen, Kamele und Alpakas dienen der Wollgewinnung. Dazu werden die Tiere geschoren oder ausgekämmt.
Alpakawolle hält die Wärme fünfmal besser als Schafwolle. Bereits die Vorfahren der Inkas nutzten die Wolle der Alpakas, und auch heute noch gilt Alpaka als ein sehr hochwertiges Garn.
Wolle hat eine natürliche Thermoregulations Eigenschaft. Sie kann im Inneren Wasser aufnehmen, die Oberfläche stösst das Wasser jedoch ab. Schafwolle kann bis zu 33% ihres trockenen Gewichtes an Wasser aufnehmen, ohne, dass sie sich nass anfühlt. Sie leitet auch die Feuchtigkeit schneller ab, als z.B. Baumwolle. Wollkleidung ist auch ein guter Wärmeisolator, da sie bis zu 85% aus Luft bestehen. Körperwärme kann nur wenig entweichen. Deswegen sagt man, dass Wolle besonders gut wärmt, aber eigentlich reflektiert die Wolle selbst nur die Wärme des Körpers.
Wolle ist eine elastische Faser und knittert kaum. Sie nimmt schlecht Schmutz an. Ausserdem ist sie sehr farbbeständig und schwer entflammbar. Sie brennt nicht. Im Gegensatz zur Kunstfaser nimmt sie wenig Gerüche an und hat eine Selbstreinigungsfunktion. Wenn man Wolle zum Lüften raushängt, dann riecht sie nach kurzer Zeit wieder neutral und frisch.
Die Talgdrüsen der Schafe produzieren während des Wollwachstums das körpereigene Fell "Lanolin". Dieses Lanolin bindet die Haare aneinander und umschliesst jedes einzelne Haar, so, dass keine Feuchtigkeit an die Haut gelangt. Die Schafwolle ist ausserdem auch antibakteriell und sehr elastisch. Das liegt daran, dass im Inneren des Haares sich zwei unterschiedliche Fasern befinden, die leicht miteinander verzwirnt sind. Aber beide unterscheiden sich von der Feuchtigkeitsaufnahme her. Die eine quillt stärker auf als die andere. Da aber beide miteinander verbunden sind bewegen sie sich ständig. Das wird auch als Bimetalleffekt bezeichnet.
Was kann man also abschliessend über die Wolle sagen? Man kann sie leicht reinigen, sie ist atmungsaktiv, feuchtigkeitsaufnehmend, wärmehaltend, dazu auch noch schmutz- und wasserabweisend. Sie gleicht die Temperatur aus, ist nahezu knitterfrei.
Und das Beste: es ist ein nachwachsender biologischer und ökologischer Rohstoff.
Quellennachweis:
www.wikipedia.de
https://chemiezauber.de
www.weltderwolle.de
www.werdenfelser-schafwolle.de
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